Kalabrien ist kulinarisch sehr abwechslungsreich. Die bekanntesten kulinarischen Spezialitäten sind sicherlich die Nduja, eine scharfe mit Peperoncini hergestellte Streichwurst aus Schweinefleisch und die roten, fast süßlichen Zwiebeln von Tropea, aus denen auch eine wunderbare Marmelade hergestellt wird. Aber es gibt noch so viel mehr. Vor allem die Bergamotte, die im rauhen Klima des Aspromonte wächst und deren ätherische Öle für den Earl Grey Tee und auch im Kosmetik Bereich verwendet werden. Ebenso wie il Cedro – die Zitronatzitrone, die wiederum nur an der Küste bei Diamante an den Ausläufern des Pollino wächst.

Lakritze, die aus der Süßholzwurzel hergestellt wird, die besonders gut an der östlichen Küste Kalabriens bei Rossano wächst. Einst gab es in Kalabrien rund 80 Lakritzunternehmen. Heute gibt es gerade noch eine Handvoll. Eines davon aber ist weltberühmt: Die Leckereien von Amarelli gelten Kennern als Inbegriff der Lakritzsüßwaren. Während andere Süßwarenhersteller den Extrakt für ihre Lakritzprodukte heutzutage einkaufen, wird er bei Amarelli noch eigens aus regionalen Süßholzwurzeln gewonnen. Wie eh und je, seit 1731. So lange schon ist die Familie Amarelli im Lakritzgeschäft. Ihr Stammsitz, ein Adelshof aus dem 15. Jahrhundert, liegt unterhalb von Rossano an der Küstenstraße, eingepfercht zwischen unansehnlichen Geschäftshäusern. Mittlerweile beherbergt das Gebäude ein Lakritz-Museum. Produziert wird auf der anderen Straßenseite, in einer kleinen Fabrik mit hohem Schornstein.

Natürlich müssen auch der Schwertfisch von Scilla, der nach wie vor auf traditionelle Art und Weise gefischt wird und der Thunfisch von Pizzo genannt werden.

Das traditionsreiche Familienunternehmen Callipo ist seit 1913 bekannt für seine sorgfältig hergestellten Thunfischspezialitäten. Qualität als Maßstab stand von Anfang in der Unternehmensphilosophie. Kein Wunder, dass schon kurz nach ihrer Gründung, die Thunfischprodukte von Callipo in den Rang „offizieller Thunfisch-Hoflieferant“ für das damalige Königshaus Italien erringen konnte. Das Königshaus gibt es nicht mehr – die delikaten und hochqualitativen Thunfischkonserven von Callipo jedoch weiterhin!

Es gibt noch viele andere kulinarische Spezialitäten und vor allem traditionelle Gerichte, die von Familie zu Familie, von Ort zu Ort, von Region zu Region immer leicht variieren.

Interessant ist sicherlich auch, dass es inzwischen ein Handvoll Restaurants in Kalabrien gibt, die einen Michelinstern innehalten! Ganz besonders ist hier sicherlich Caterina Ceraudo zu erwähnen, die als einzige Frau mit ihrem Restaurant Dattilo in Strongoli nicht nur einen Michelin Stern innehält, sondern auch einen grünen Stern für Nachhaltigkeit bekommen hat!